Mutter wickelt ihr Baby und wechselt die Windel

Wickeln wirst du im ersten Jahr über 2000 Mal. Wahrscheinlich fragst du dich am Anfang, wie du das Windelwechseln richtig anpackst. Aber keine Angst, das wird schnell zur Routine. Wir verraten dir, wie du das Wickeln am besten angehst.

In Kürze:

  • Immer eine Hand am Baby beim Wickeln

    Es ist wichtig, dass du immer eine Hand an deinem Baby hast, solange es auf dem Wickeltisch liegt. Denn Stürze vom Wickeltisch zählen zu den häufigsten Unfällen im 1. Lebensjahr.

  • Richtiger Wickelgriff

    Ziehe dein Baby beim Windeln wechseln nicht an den Füßen hoch. Um die zarten Gelenke und Hüfte zu schonen, gibt es einen speziellen Wickelgriff.

Was brauchst du zum Windelwechseln?

Ein gut eingerichteter Wickelplatz erspart dir beim Wickeln viel Arbeit. Du brauchst in jedem Fall eine Art Wickelunterlage, eine frische Windel und etwas zum Popo abputzen. Das können entweder Feuchttücher sein oder frisches Wasser und ein Waschlappen oder Wattepad.

Wie oft musst du dein Baby wickeln?

Grundsätzlich solltest du dein Baby nach jedem Stuhlgang sofort wickeln. Nasse Windeln ohne Stuhlgang solltest du etwa 6 bis 8 Mal am Tag wechseln. So wird die empfindliche Haut nicht gereizt und du beugst Windeldermatitis und Windelsoor vor.

Oft machen Babys die Windel gleich nach einer Mahlzeit voll. Es lohnt sich also, mit dem Wechseln bis nach dem Stillen oder Essen zu warten.

Welche Windelgröße braucht dein Baby?

Die Windel sollte weder zu groß, noch zu klein sein. Kleine Windeln können drücken und verhindern, dass sich dein Baby frei bewegen kann. Zu große Windeln wiederum verrutschen schnell und laufen häufiger aus.

Windelgrößen findest du meistens von 1 bis 6. Manche Marken bieten aber auch Größen bis 8 an. Bei der Windelgröße ist entscheidend, wie viel dein Baby wiegt. Auf den Windelpackungen steht, für welche Gewichtsgruppe die Windeln geeignet sind. Daran kannst du dich orientieren. Je schwerer dein Baby, desto höher die Zahl, die es braucht. Alter und Größe spielen keine Rolle.

Neugeborene Babys brauchen meistens die kleinste Größe, die für Babys unter 4,5 Kilo geeignet ist. Doch es empfiehlt sich, nicht zu viele Packungen von der kleinsten Größe zu kaufen. Denn dein Baby wächst schnell und ist im Nu aus der kleinsten Größe herausgewachsen.

Tipp

Ziehe schmutzige Bodys nicht über den Kopf aus

Bei besonders vollen Windeln wird oft auch der Body schmutzig. Ziehe den Body dann einfach über die Füße aus, statt über den Kopf. Die überlappenden Ausschnitte oder Knöpfe am Body sorgen dafür, dass er sich weit genug öffnen lässt. Noch einfacher geht es mit Wickelbodys.

Richtig wickeln: Schritt für Schritt

Du weißt jetzt, wann du die Windel wechseln solltest, was du dafür brauchst und welche Windelgröße dein Baby hat. Nun geht es darum, wie du dein Baby richtig wickelst.

  1. Überprüfe, dass alles Nötige zum Wickeln vorbereitet ist. Ist der Wasserbehälter mit warmem Wasser gefüllt oder liegen Feuchttücher bereit? Hast du eine frische Windel und saubere Kleidung zur Hand?
  2. Lege dein Baby auf die Wickelunterlage und öffne die Windel.
  3. Der richtige Wickelgriff macht´s! Umfasse mit deiner rechten Hand das von dir aus linke Bein deines Babys von unten, sodass das rechte Bein deines Babys auf deinem Arm ruht. So kannst du dein Baby leicht anheben. Dieser Griff schont die Gelenke, Hüfte und Wirbelsäule deines Babys. Alternativ kannst du dein Baby auch in der Seitenlage wickeln. Dafür öffnest du die Windel und drehst dein Baby auf die Seite, um den Popo abzuputzen und die alte Windel gegen die Neue auszutauschen.
  4. Falte die schmutzige Windel zusammen und verschließe die Klebestreifen.
  5. Hebe die Beine mit dem Wickelgriff wieder an und putze den Po deines Babys ab. Wische bei Mädchen immer von vorne nach hinten, damit keine Keime in die Scheide gelangen. Achte darauf, dass in den Hautfalten keine Stuhl- oder Urinreste bleiben. Hartnäckige Reste kannst du mit ein wenig Babyöl entfernen.
  6. Dieser Schritt kannst du meistens überspringen. Wenn dein Baby aber einen wunden oder geröteten Po hat, dann kann es helfen, den Po mit einer Windelcreme oder Zinksalbe einzuschmieren. Alternativ kannst du dein Baby ohne Windel strampeln lassen, denn auch frische Luft hilft bei einem gereizten Po.
  7. Lege die frische Windel unter den Po deines Babys und schließe sie. Achte bei Jungs darauf, dass der Penis nach unten zeigt. Ansonsten sind Bauch und Body schnell nass.
  8. Prüfe, ob die Windel richtig sitzt. Bei Neugeborenen sollte die Windel vor dem Nabel enden. Wenn sie das nicht tut, kann es helfen, das Bündchen der Windel nach innen umzuklappen. Achte darauf, dass die Windel nirgendwo drückt oder einengt. Zwei Finger sollten gut in den Windelbund passen. Überprüfe auch, dass die Bündchen an den Beinen nach außen zeigen, ansonsten läuft die Windel schnell aus.
  9. Ziehe dein Baby wieder an.

Tipp

Lege bei Jungs einen Waschlappen oder Wattepad über den Penis

Babys mögen es, wenn sie unten herum frei sind und oft kommt genau dann Pipi. Damit nicht sofort alles nass wird, kannst du bei Jungs einen Waschlappen, oder ähnliches über den Penis legen.

Wickelzeit für Bonding nutzen

Wickeln ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch die perfekte Zeit für Bonding. Du kannst deinem Baby eine kleine Massage geben, etwas vorsingen, erzählen oder Guck-Guck spielen. Dein Baby wird sich darüber freuen und dich mit einem Lächeln belohnen. Gibt deinem Baby auch Zeit, ein wenig frei zu strampeln und Hände und Beine zu erkunden.

Wickeln unterwegs: Was gehört in die Wickeltasche?

Einfach Schlüssel packen und kurz mal aus dem Haus gehen, funktioniert mit Baby zunächst einmal nicht mehr. Jedenfalls nicht, wenn du vorhast, länger wegzubleiben. Wenn dein Baby draußen die Windel vollmacht, ist eine gut gepackte Windeltasche Gold wert. Diese Sachen erleichtern dir das Wickeln außer Haus:

  • Einwegwickelunterlagen oder Wickelunterlagen für unterwegs
  • Feuchttücher oder Thermoskanne mit warmem Wasser und Wattepads
  • Mindestens zwei Ersatzwindeln, je nachdem wie lange du unterwegs bist
  • Ersatzkleidung
  • Plastiktüten für schmutzige Windeln
  • Desinfektionstücher oder Spray
  • Zinksalbe oder Windelcreme