Kind bekommt einen Nachtschreck im Bett

Wenn dein Kind nachts aufwacht und anfängt hysterisch zu schreien, kann das ganz schön beängstigend sein. Doch keine Sorge, der Nachtschreck ist meistens harmlos und geht nach einigen Minuten wieder vorbei. In diesem Artikel erfährst du, was es mit dem Nachtschreck auf sich hat und wie du deinem Kind helfen kannst.

Auf einen Blick

  • Daran erkennst du den Nachtschreck

    Dein Kind wacht im ersten Drittel der Nacht panisch schreiend auf. Es wirkt verängstigt, verstört und erkennt dich nicht.

  • Das kannst du tun

    Versuche nicht, dein Kind aufzuwecken. Bleibe bei deinem Kind, rede beruhigend auf dein Kind ein und stelle sicher, dass es sich nicht verletzen kann.

  • Ist der Nachtschreck gefährlich?

    Nein, der Nachtschreck ist harmlos. Er entsteht, weil sich das Gehirn deines Kindes weiterentwickelt.

Was ist ein Nachtschreck?

Der Nachtschreck gehört zusammen mit Schlaftrunkenheit und Schlafwandeln zu einer Gruppe von Schlafstörungen, bei denen die Betroffenen nicht vollständig aufwachen. Beim Nachtschreck, medizinisch Pavor nocturnus, bleibt das Kind zwischen Schlaf und Wach sein „stecken“.

Wie sieht der Nachtschreck aus?

Beim Nachtschreck hat das Kind die Augen geöffnet und schreit panisch. Es wirkt verwirrt, verstört und scheint große Angst zu haben. Außerdem hat es einen hohen Puls und schwitzt. Wenn du es in den Arm nehmen oder beruhigen möchtest, dann schlägt es um sich, starrt durch dich hindurch und erkennt dich nicht.

Zum Glück gibt es keinen Grund zur Sorge, denn auch wenn es dramatisch aussieht, ist der Nachtschreck meist vollkommen harmlos. Das Ganze dauert nicht länger als 15 Minuten, dann schläft dein Kind wieder ein und kann sich am nächsten Morgen an nichts erinnern.

Wer ist vom Nachtschreck betroffen?

Der Nachtschreck ist harmlos und tritt am häufigsten bei Kindern im Vorschulalter zwischen 3 und 5 Jahren auf. Vor dem 1. Geburtstag kommt der Nachtschreck sehr selten vor. Beim Schuleintritt haben die meisten Kinder die Nachtschreck-Episoden hinter sich gelassen. Bei Erwachsenen kommt der Nachtschreck nur sehr selten vor.

Was kannst du beim Nachtschreck tun?

Der Nachtschreck sieht sehr dramatisch aus und natürlich willst du deinem Kind helfen. Die drei wichtigsten Dinge, die du tun kannst, sind:

  • Nicht aufwecken: Du solltest dein Kind nicht versuchen aufzuwecken. Erstens, lassen sich Kinder in diesem Zustand nur sehr schwer wach machen und zweitens kann es sein, dass dein Kind danach noch verwirrter ist. Es besser die Episode abzuwarten, dein Kind wird danach von selbst wieder einschlafen.
  • Rede ruhig mit deinem Kind: Wahrscheinlich würdest du dein Kind am liebsten fest in den Arm schließen, um es zu beruhigen. Doch die meisten Kinder schlagen um sich, wenn jemand sich ihnen nähert. Daher ist es besser, wenn du dein Kind mit deiner Stimme beruhigst und ihm versicherst, dass alles gut ist.
  • Passe auf, dass sich dein Kind nicht verletzt: Wenn dein Kind einen Nachtschreck erlebt, kann es in dem Moment unberechenbar und orientierungslos sein. Du solltest daher auf jeden Fall bei deinem Kind bleiben und sicherstellen, dass es sich und andere nicht verletzen kann.

Ursachen Nachtschreck

Der Nachtschreck ist ein Entwicklungsphänomen. Die Nachtschreck-Episoden können beim Ausreifen des zentralen Nervensystems vorkommen.

Auch erbliche Veranlagung spielt eine Rolle. Wenn Schlafstörungen in der Familie vorkommen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass auch dein Kind Nachtschreck-Episoden bekommt.

Wusstest du, dass...?

Kinder, die unter Nachtschreck leiden, schlafwandeln später mit höherer Wahrscheinlichkeit

Nachtschreck und Schlafwandeln sind Schlafstörungen, die eng miteinander verwandt sind. Daher ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Kinder, die unter Nachtschreck leiden, später auch schlafwandeln.

Wann kommt es zum Nachtschreck?

Der Nachtschreck kommt meistens im ersten Drittel der Nacht vor, etwa 1 bis 4 Stunden nach dem Einschlafen. Der Nachtschreck kann öfter vorkommen, wenn dein Kind übermüdet ist, Fieber hat oder es Stress und Veränderungen gibt.

Albtraum oder Nachtschreck?

Auch bei einem Albtraum wacht dein Kind verängstigt auf. Im Gegensatz zum Nachtschreck ruft es aber nach dir und will von dir getröstet werden. Am nächsten Morgen können sich die meisten Kinder noch gut an ihre Albträume erinnern.

Ein weiterer Unterschied ist, dass der Nachtschreck in der ersten Nachthälfte und der Albtraum in der zweiten Nachthälfte vorkommt.

Wie kannst du dem Nachtschreck vorbeugen?

Wann beim Nachtschreck zum Arzt?

Wie schon erwähnt, ist der Nachtschreck meistens vollkommen harmlos. Wenn der Nachtschreck aber sehr häufig vorkommt oder auch nach dem Schuleintritt noch anhält, solltest du mit deinem Kinderarzt darüber reden. Das Gleiche gilt, wenn während dem Nachtschreck eine hohe Verletzungsgefahr besteht oder dein Kind tagsüber sehr müde ist.