Blutgrupper Vererbung - Mama schaut ihr Baby an.

Wie Blutgruppen vererbt werden, wirkt auf den ersten Blick ziemlich kompliziert. Aber keine Sorge, wir verraten dir, wie die Vererbung funktioniert und welche Blutgruppe dein Baby wahrscheinlich bekommt.

Welche Blutgruppe bekommt mein Baby?

Welche Blutgruppe dein Baby bekommt, hängt von deiner Blutgruppe und der Blutgruppe deines Partners ab. Insgesamt gibt es vier Blutgruppen: A, B, AB und 0. Bei fast allen Kombinationen aus der Blutgruppe der Mutter und der Blutgruppe des Vaters gibt es mehrere Möglichkeiten.

Die verschiedenen Möglichkeiten und die Wahrscheinlichkeiten findest du in der folgenden Blutgruppen-Tabelle.

Blutgruppe der Mama Blutgruppe des Papas Blutgruppe deines Babys
A A A (93,75 %)
0 (6,25 %)
A B AB (56,25 %)
A (18,75 %)
B (18,75)
0 (6,25 %)
A AB A (50 %)
AB (37,5 %)
B (12,5 %)
A 0 A (75 %)
0 (25 %)
B B B (93,75 %)
0 (6,25 %)
B A AB (56,25 %)
A (18,75 %)
B (18,75)
0 (6,25 %)
B AB B (50 %)
AB (37,5 %)
A (12,5 %)
B 0 B (75 %)
0 (25 %)
AB A A (50 %)
AB (37,5 %)
B (12,5 %)
AB B B (50 %)
AB (37,5 %)
A (12,5 %)
AB AB AB (50 %)
A (25 %)
B (25 %)
AB 0 A (50 %)
B (50 %)
0 A A (75 %)
0 (25 %)
0 B B (75 %)
0 (25 %)
0 AB A (50 %)
B (50 %)
0 0 0 (100 %)
Die Wahrscheinlichkeiten beruhen auf einer statistischen Berechnung. Welche Blutgruppe dein Baby tatsächlich bekommt, wirst du spätestens nach der Geburt erfahren.

Wie funktioniert die Blutgruppen-Vererbung?

Jeder Mensch hat zwei Merkmale für die Blutgruppe. Diese beiden Merkmale können entweder gleich oder verschieden sein. Wenn die Merkmale A oder B zusammen mit dem Merkmal 0 auftreten, sind sie dominant. Das bedeutet, dass eine Person mit den Merkmalen A und 0 die Blutgruppe A hat und eine Person mit B und 0 die Blutgruppe B.
Daraus ergeben sich die folgenden Möglichkeiten von Blutgruppen-Merkmalen, die ein Mensch haben kann:

  • Blutgruppe A: Die Person kann entweder die Kombination AA oder A0 haben.
  • Blutgruppe B: Die Person kann entweder die Kombination BB oder B0 haben.
  • Blutgruppe AB: Die Person kann nur die Kombination AB haben.
  • Blutgruppe 0: Die Person kann nur die Kombination 00 haben.

Beide Elternteile vererben jeweils eines ihrer Merkmale an ihr Baby. Welches Merkmal vererbt wird, ist zufällig. Daraus ergibt sich eine Kombination aus zwei Merkmalen, die dann zur Blutgruppe des Babys führt.

Wenn du beispielsweise die Blutgruppe A mit den Merkmalen A0 hast und dein Partner die Blutgruppe B mit den Merkmalen B0, dann können sich die beiden 0-Merkmale kombinieren. Dein Baby hat dann die Blutgruppe 0, auch wenn weder dein Partner noch du diese Blutgruppe haben.

Was sind Blutgruppen?

Nachdem du jetzt weißt, welche Blutgruppe dein Baby am wahrscheinlichsten vererbt bekommt und wie die Vererbung funktioniert, fragst du dich vielleicht, was Blutgruppen überhaupt sind.

Die Blutgruppe ergibt sich aus bestimmten Eigenschaften der roten Blutkörperchen. Sie haben auf ihrer Hülle sogenannte Antigene. Diese Antigene bestimmen die Blutgruppe. Menschen mit der Blutgruppe A haben das Antigen A auf der Hülle ihrer roten Blutkörperchen, Menschen mit der Blutgruppe B das Antigen B und Menschen mit der Blutgruppe AB beide Antigene. Personen mit Blutgruppe 0 haben weder das Antigen A noch das Antigen B auf der Hülle der roten Blutkörperchen.

Wusstest du, dass...?

Die meisten Menschen in Deutschland haben die Blutgruppe A

Etwa 43 % der Deutschen haben die Blutgruppe A. Dicht gefolgt von der Blutgruppe 0 mit 41 %. Seltener sind die Blutgruppen B und AB mit 11 % und 5 %.

Welche Blutgruppe ist die beste?

Natürlich möchtest du nur das Beste für dein Baby. Im Hinblick auf die Blutgruppen brauchst du dir dabei aber keine Sorgen machen: Es gibt bei den Blutgruppen keine besseren und schlechteren.

Nur wenn es um das Blutspenden oder das Erhalten von Bluttransfusionen geht, gibt es Unterschiede.
Da das Blut der Blutgruppe 0 keine Antigene hat, werden keine Antikörper gegen dieses Blut gebildet. Blut der Blutgruppe 0 kann deswegen immer als Blutkonserve gegeben werden, wenn die Blutgruppe des Patienten nicht bekannt ist. Menschen mit Blutgruppe 0 gelten daher als Universalspender. Menschen mit Blutgruppe AB werden hingegen als Universalempfänger bezeichnet. Da sie Antigene A und B im Blut haben, bilden sie gegen keine Antigene Antikörper. Deswegen können sie Blut aller Blutgruppen bekommen.

Wann wird die Blutgruppe bestimmt?

Deine Frauenärztin bestimmt deine Blutgruppe bereits am Beginn der Schwangerschaft und trägt sie in den Mutterpass ein. Die Blutgruppe ist für Notfälle wichtig, falls du eine Bluttransfusion benötigst. Zudem wird der Rhesusfaktor bestimmt, da er in der Schwangerschaft von Bedeutung sein kann.

Was ist der Rhesusfaktor?

Neben den Antigenen für die Blutgruppen haben die roten Blutkörperchen eventuell auch noch das D-Antigen. Falls du dieses Antigen hast, ist dein Rhesusfaktor positiv. Wenn du es nicht hast, ist dein Rhesusfaktor negativ.

Wusstest du, dass...?

Die meisten Menschen haben einen positiven Rhesusfaktor

Beim Rhesusfaktor sind 85 % der Deutschen positiv und 15 % negativ.

Wie wird der Rhesusfaktor vererbt?

Die Vererbung des Rhesusfaktors verläuft genau wie die Vererbung der Blutgruppen. Jeder Mensch hat auch hier zwei Merkmale, die gleich oder verschieden sein können. Das Baby erhält je ein Merkmal von dir und eins vom Papa. Das Merkmal für den positiven Rhesusfaktor ist dabei dominant. Das bedeutet, dass der Rhesusfaktor deines Babys positiv ist, wenn es ein oder zwei Merkmale für den positiven Rhesusfaktor hat.

Welchen Rhesusfaktor dein Baby wahrscheinlich hat, erfährst du in der folgenden Tabelle.

Rhesusfaktor der Mama Rhesusfaktor des Papas Möglicher Rhesusfaktor deines Babys
Positiv Positiv Positiv (83,3 %)
Negativ (16,7 %)
Positiv Negativ Positiv (66,7 %)
Negativ (33,3)
Negativ Positiv Positiv (66,7 %)
Negativ (33,3)
Negativ Negativ Negativ (100 %)
Auch diese Werte beruhen auf Wahrscheinlichkeiten. Welchen Rhesusfaktor dein Baby tatsächlich bekommt, wirst du spätestens nach der Geburt erfahren.

Bedeutung des Rhesusfaktors in der Schwangerschaft

Der Rhesusfaktor ist in der Schwangerschaft nur wichtig, wenn du Rhesus negativ bist. Bei Kontakt mit Rhesus positivem Blut bildest du dann nämlich Antikörper gegen das D-Antigen.

Falls dein Baby Rhesus positiv ist, bildest du Antikörper, wenn dein Blut mit dem Blut deines Babys in Berührung kommt. Mach dir aber keine Sorgen. Das passiert normalerweise höchstens bei der Geburt. Die Antikörper können deinem Baby also nicht schaden.

Allerdings kann es gefährlich werden, wenn bei einer weiteren Schwangerschaft das Baby ebenfalls Rhesus positiv ist. Dann können die Antikörper, die nach der ersten Geburt gebildet wurden, bereits in der Schwangerschaft deinem Baby schaden. Zum Glück hat die moderne Medizin aber auch dafür eine Lösung.