Gelbkörperschwäche: Frau sitzt nachdenklich am Fenster und schaut nach draußen

Ein unerfüllter Kinderwunsch kann viele Gründe haben. Einer der häufigsten ist die Gelbkörperschwäche. In diesem Artikel erfährst du, was eine Gelbkörperschwäche ist, wie sie entsteht und wie man sie behandeln kann.

Was ist eine Gelbkörperschwäche?

Unter einer Gelbkörperschwäche, auch Lutealinsuffizienz genannt, versteht man einen Mangel an dem Hormon Progesteron. Progesteron trägt auch den Namen Gelbkörperhormon und gehört zu den weiblichen Sexualhormonen. Es wird zusammen mit Östrogen vom Gelbkörper gebildet.

Wie beeinflusst das Gelbkörperhormon die Fruchtbarkeit?

Der Gelbkörper entsteht im Zyklus im Eierstock und besteht aus den Resten des aufgeplatzten Eibläschenes, dem sogenannten Follikel. In dem gelblich gefärbten Eibläschen befindet sich die Eizelle bis zum Eisprung. Wenn der Follikel aufplatzt, wird die Eizelle freigesetzt und macht sich auf den Weg Richtung Gebärmutter.

Das Hormon Progesteron sorgt normalerweise dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird. In der Gebärmutterschleimhaut nistet sich dann die befruchtete Eizelle ein. In den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft produziert der Gelbkörper weiterhin die Hormone Östrogen und Progesteron, die für die Erhaltung der Schwangerschaft wichtig sind. Danach übernimmt die Plazenta diese Aufgabe.

Wenn zu wenig Progesteron produziert wird, also eine Gelbkörperhormonschwäche vorliegt, kann sich die Gebärmutterschleimhaut nicht richtig aufbauen. Das hat zur Folge, dass sich die Eizelle nicht einnisten kann. Es kann auch passieren, dass sich die Eizelle zwar einnistet, aber später wieder löst, weil die Gebärmutterschleimhaut nicht ausreichend versorgt wird. Das hat eine frühe Fehlgeburt zur Folge.

Gründe für die Gelbkörperschwäche

Es kann verschiedene Gründe für eine Gelbkörperschwäche geben. Einer der Gründe für eine Progesteronmangel kann das PCO-Syndrom sein. Außerdem kann nach Absetzen der Pille der Hormonhaushalt etwas durcheinander sein und eine zeitlich begrenzte Gelbkörperschwäche entstehen. In dem Fall pendelt sich der Hormonhaushalt normalerweise innerhalb einiger Wochen oder Monate wieder von selbst ein.

Außerdem können Erkrankungen und Funktionsstörungen, die den Darm, die Schilddrüse oder die Bauchspeicheldrüse betreffen, eine Gelbkörperschwäche auslösen. Auch eine eingeschränkte oder gestörte Funktion der Eierstöcke kann zu einer Gelbkörperschwäche führen.

Progesteronmangel: Symptome

Bei einer Gelbkörperschwäche können Unregelmäßigkeiten im Zyklus auftreten. Vor allem die zweite Zyklushälfte ist oft verkürzt. Außerdem kann es gegen Ende der zweiten Zyklushälfte zu Schmierblutungen kommen. Einen Mangel an Progesteron kann sich zusätzlich durch folgende Symptome bemerkbar machen:

  • PMS
  • Gewichtzunahme
  • Wassereinlagerungen
  • Schlafstörungen
  • Haut- und Haarprobleme
  • frühe Fehlgeburten

Wie wird ein Progesteronmangel diagnostiziert?

Wenn du denkst, dass du eine Gelbkörperschwäche hast, solltest du dich an deinen Frauenarzt wenden. Beim Arzt wird dein Progesteronspiegel gemessen. Dafür wird dir nach dem Eisprung Blut abgenommen.

Es ist entscheidend, dass die Messung in der zweiten Zyklushälfte nach dem Eisprung geschieht, denn innerhalb des Zyklus gibt es große Schwankungen. Viele Fehldiagnosen entstehen, weil der Eisprung nicht richtig festgestellt wird und die Werte dann zu tief oder zu hoch ausfallen.

Behandlung Gelbkörperschwäche

Progesteronmangel kann man durch eine Hormontherapie behandeln. Zum Beispiel können Medikamente wie Clomifen oder Utrogest verschrieben werden. Da eine Hormontherapie ein Eingriff in den natürlichen Hormonhaushalt ist, sollte vorher immer eine ausreichende Aufklärung durch deinen Arzt stattfinden. Hast du dich einmal für die Hormontherapie entschieden, ist es wichtig, die Dosierung und den Zeitpunkt der Einnahme genau zu beachten. Denn Zeitpunkt und Dosierung sind für das schwanger werden maßgebend.

Als natürliche Alternative wird oft Mönchspfeffer empfohlen. Dieser soll den Hormonhaushalt ausbalancieren und die Fruchtbarkeit fördern. Als vorbeugende Maßnahme gegen einen Progesteronmangel kann ein gesunder Lebensstil helfen mit ausreichend Bewegung, gesunder Ernährung und nicht zu viel Stress.