Schwangerschaftsbeschwerden - Schwangere hält sich den Rücken fest

Wahrscheinlich hast du bereits vor deiner Schwangerschaft von einigen berühmt-berüchtigten Schwangerschaftsbeschwerden gehört. Sie können dir das Leben während der Schwangerschaft ganz schön erschweren. Wir haben die 15 häufigsten Beschwerden in der Schwangerschaft in einer kurzen Übersicht für dich zusammengestellt.

Während der Schwangerschaft verändert sich dein Körper mit jeder Schwangerschaftswoche. Aber auch dein seelischer Zustand gerät ins Wanken und dein Leben fühlt sich plötzlich an, wie eine turbulente und nicht enden wollende Achterbahn. Durch die Veränderungen, die dein Körper und deine Seele während der Schwangerschaft mitmachen, kann es zu Beschwerden kommen. Aber keine Bange, das ist ganz normal. So gut wie keine werdende Mutter erlebt die Schwangerschaft vollkommen beschwerdefrei.

Es ist auch gut zu wissen, dass manche Beschwerden nur in der Frühschwangerschaft auftreten oder nach der Geburt deines Babys wieder von allein verschwinden. Zudem können die meisten Schwangerschaftsbeschwerden mit natürlichen Hausmitteln oder einfachen Veränderungen im Alltag gelindert werden.

Wir haben für dich die 15 häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden kurz und knapp in einer Übersicht zusammengefasst. Somit weißt du, was dich während deiner Schwangerschaft erwarten kann.

1. Übelkeit und Erbrechen

Übelkeit ist wahrscheinlich die bekannteste aller Schwangerschaftsbeschwerden. Es wird häufig angenommen, dass die Übelkeit nur am Morgen vorkommt, dies ist allerdings nicht immer so. Die Übelkeit tritt oft beim Riechen von bestimmten Lebensmitteln oder direkt nach dem Aufstehen auf. Obwohl man sich der genauen Ursache nicht sicher ist, nehmen Ärzte an, dass die Übelkeit durch niedrige Blutzuckerwerte und der Produktion von dem Schwangerschaftshormon hCG entsteht.

Etwa die Hälfte der schwangeren Frauen leiden neben der Übelkeit zusätzlich an Erbrechen. Meistens lässt die Schwangerschaftsübelkeit allerdings in der 16. SSW wieder nach oder verschwindet sogar ganz.

Falls du im letzten Schwangerschaftstrimester noch immer an Übelkeit und Erbrechen leidest, sollte das unbedingt medizinisch abgeklärt werden. Nur so können mögliche Erkrankungen als Ursache für die Übelkeit ausgeschlossen werden.

2. Kopfschmerzen

Das Hormonchaos, Bluthochdruck, Stress, Schlafmangel und Ängste um dein Baby können während der Schwangerschaft zu vermehrten Kopfschmerzen führen. Die Schmerzen stellen für dich und dein Baby allerdings keine Gefahr dar und sind bei werdenden Müttern üblich. Für gewöhnlich verschwinden die Kopfschmerzen von allein wieder. Hilfreich sind Ruhe, Entspannung, ausreichend zu Trinken, Bewegung in der frischen Luft oder ein Nickerchen.

3. Rückenschmerzen

Viele schwangere Frauen leiden an Rückenschmerzen. Diese treten vor allem gegen Ende der Schwangerschaft auf. Grund für die Schmerzen im Kreuz sind eine, durch Hormone verursachte, Auflockerung des sogenannten Iliosakralgelenkes (Kreuz-Darmbein-Gelenk), sowie die starke Beanspruchung der Mutterbänder.

Die Rückenschmerzen können zudem auf eine falsche Körperhaltung zurückzuführen sein. Das liegt daran, dass sich durch das zusätzliche Gewicht deines Babybauches der Schwerpunkt deines Körpers verändert und ein Hohlkreuz entstehen kann.

4. Schmerzende Mutterbänder

Hast du dumpfe oder stechende Schmerzen in der Leistengegend oder im Kreuzbein? Das kann daran liegen, dass die Mutterbänder während deiner Schwangerschaft besonders strapaziert werden. Diese Schmerzen wirst du hauptsächlich zwischen der 18. und 24. SSW spüren. Denn dann wächst deine Gebärmutter in Richtung Bauchraum und die Bänder, die sie halten, werden gedehnt. Aber wir können dich beruhigen.

Auch wenn die Schmerzen unangenehm sein können, sind sie ganz normal und lassen nach der 24. SSW deutlich nach. Trotzdem ist es gut deinem Frauenarzt oder deiner Hebamme von den Schmerzen zu berichten. Sie können ernste Ursachen ausschließen und eventuell einen speziellen Stützgurt verschreiben.

5. Erschöpfung

Du bist erschöpft und dauermüde? Das ist kein Wunder. Dein Körper hat während der Schwangerschaft viel zu tun und ist einer größeren Belastung als sonst ausgesetzt. Außerdem stellen sich deine Hormone um und können manchmal verrücktspielen. Die vermehrte Müdigkeit kann vor allem zu Beginn und gegen Ende der Schwangerschaft auftreten. Am besten ist es, auf deinen Körper zu hören und dir ausreichend Ruhe zu gönnen.

6. Hämorrhoiden

Wenn du nach dem Stuhlgang etwas Blut im Toilettenpapier entdeckst, kann dich das natürlich erst einmal erschrecken. Meistens ist die Ursache für das Blut am After zwar unschön, aber harmlos. Es kann sein, dass du Hämorrhoiden hast. Das sind mit Blut gefüllte Schwellkörper, die am Schließmuskel des Afters liegen. Allerdings kommt es erst zu Beschwerden, wenn sich das Blut in den Schwellkörpern staut und sie sich dadurch vergrößern. Die Hämorrhoiden machen sich hauptsächlich durch lästigen Juckreiz oder Schmerzen bemerkbar.

7. Karpaltunnelsyndrom

Unter dem Karpaltunnelsyndrom versteht man, dass sich Wassereinlagerungen in Unterarmen, Händen und Fingern befinden. Durch die Wassereinlagerungen schwillt der sogenannte Karpaltunnel am Handgelenk an und drückt auf einen Nerv. Das kann Schmerzen in den Fingern auslösen, die bis zur Hand oder dem Unterarm ausstrahlen. Dies kann auch zu Taubheitsgefühlen führen.

Auffallend für diese Schmerzen ist, dass sie sich nachts deutlich verstärken. Tagsüber hingegen nehmen sie, vor allem nach etwas Bewegung, wieder ab. Glücklicherweise verschwindet das Karpaltunnelsyndrom etwa zwei Wochen nach der Geburt wieder. Nur in sehr seltenen Fällen besteht das Syndrom nach der Geburt weiterhin.

8. Krampfadern

Krampfadern kennst du wahrscheinlich von deinen Großeltern. Allerdings können die blau geschlängelten Venen auch in jüngeren Jahren und vor allem während der Schwangerschaft auftreten. Die deutlich sichtbar unter der Haut liegenden Adern, befinden sich häufig an den Beinen, können sich aber auch an den Schamlippen befinden.

Wenn die Krampfadern schon länger bestehen, werden sie oft wulstartig und treten dann noch deutlicher hervor. Im Normalfall verursachen die Krampfadern keine Schmerzen oder Beschwerden. Falls du allerdings eine längere Zeit im Stehen verbracht hast, kann sich ein Schwere- oder Druckgefühl in deinen Beinen bemerkbar machen. Glücklicherweise verschwinden die Krampfadern zumeist kurz nach der Geburt wieder.

9. Schlafstörungen

Dein Bauch fühlt sich an, wie eine Bowlingkugel und keine Position ist gut genug an um dich bequem einschlafen zu lassen? Dann wirst du sehr wahrscheinlich mit Schlafstörungen zu kämpfen haben werden. Durch den zusätzlichen Harndrang musst du wahrscheinlich auch öfter auf die Toilette. Das ist nicht gerade die ideale Kombination für einen erholsamen Schlaf. Aber ein Positives hat die Sache. So kannst du dich schon einmal an die zukünftigen Wachphasen in der Nacht gewöhnen. Denn diese wirst du mit einem Säugling in der Anfangszeit womöglich des Öfteren erleben.

10. Schwindel & Ohnmacht

Viele Frauen berichten über häufige Schwindel- oder Ohnmachtsanfälle, vor allem während der Frühschwangerschaft. Grund hierfür können Flüssigkeitsmangel, Überanstrengung, plötzliches Aufstehen, Überhitzung oder niedriger Blutzucker sein.

Oftmals sind Ruhe, eine gesunde Ernährung und genügend Flüssigkeit ausreichend, um den Schwindel zu vermeiden. Der Schwindel kann aber auch andere Ursachen haben, daher solltest du bei vermehrtem Auftreten auf jeden Fall deinem Frauenarzt oder deiner Hebamme davon berichten.

11. Sodbrennen

Wenn du ein brennendes oder beißendes Gefühl hinter deinem Brustbein oder im Hals spürst, kann es sein, dass du Sodbrennen hast. Sodbrennen trifft bei vielen werdenden Müttern im zweiten und dritten Trimester der Schwangerschaft auf. Ausgelöst wird das Sodbrennen dadurch, dass eine geringe Menge an Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt. Die Säure reizt die Speiseröhre und es kann teilweise saurem Aufstoßen kommen. Saures Aufstoßen wird am häufigsten durch Bücken, Liegen und zu viel oder zu schnelles Essen ausgelöst.

12. Verstopfung

Eine weitere Beschwerde, an der viele Schwangere leiden, ist Verstopfung. Das ist an sich nichts Schlimmes, aber der trockene und harte Stuhlgang ist alles andere als angenehm. Die verlangsamte Darmtätigkeit wird hauptsächlich durch die Umstellung der Hormone verursacht. Zudem kann die Einnahme von Eisenpräparaten die Verstopfung verschlimmern. Manchmal können sanfte Abführmittel gegen die Verstopfung helfen. Das solltest du aber unbedingt vor Einnahme mit deinem Frauenarzt besprechen.

13. Wadenkrämpfe

Wenn du nachts mit stechenden Schmerzen in den Waden aufwachst, hast du vermutlich Wadenkrämpfe. Diese treten vor allem im letzten Trimester der Schwangerschaft auf. In der Regel werden Wadenkrämpfe auf einen Mineralstoffmangel, wie Magnesium, Natrium und Kalzium zurückgeführt. Daher reicht es oft aus, diesen Mangel durch eine mineralstoffreiche Ernährung oder Nahrungsergänzung zu beheben.

14. Wassereinlagerungen

Vor allem gegen Ende der Schwangerschaft berichten viele Frauen über geschwollene Gelenke, Hände und Füße. Diese Wassereinlagerungen im Gewebe treten hauptsächlich an sehr heißen Tagen oder bei langem Stehen auf. Das leichte Kribbeln oder Taubheitsgefühl ist im Normalfall harmlos.

Falls du allerdings bereits morgens beim Aufwachen bemerkst, dass deine Hände und Füße geschwollen sind, solltest du das durch einen Arzt überprüfen lassen. Denn dann kann es sich auch um eine Präeklampsie, eine Art der Schwangerschaftsvergiftung, handeln.

15. Zugeschwollene Nase & Nasenbluten

Wenn du dauernd das Gefühl einer verstopften Nase und häufiger als sonst Nasenbluten hast, kann das an der Hormonumstellung liegen. Durch den Anstieg der Hormone Östrogen und Progesteron erhöht sich die Blutzirkulation. Dadurch können deine Nasenschleimhäute anschwellen und so die Nase verstopfen. Aber auch diese Beschwerde endet mit der Geburt deines Babys wieder. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass du während der Schwangerschaft keine abschwellenden Nasensprays benutzen solltest.

Andere Begleiterscheinungen

Während der Schwangerschaft kann es außerdem zu Stimmungsschwankungen, Hautveränderungen, wie verstärkter Pigmentierung oder Juckreiz und auch zu vermehrter Speichelproduktion kommen. Dies sind allerdings nicht unbedingt Beschwerden, sondern Begleiterscheinungen.

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